Doris Runge, geboren am 15. 7. 1943 im mecklenburgischen Carlow. 1953 Umzug der Familie aus der DDR nach Neukirchen in Schleswig-Holstein. Von 1967 bis 1981 verheiratet mit dem Maler Jürgen Runge. Die erste Hälfte der siebziger Jahre verbrachte Doris Runge zu großen Teilen in Spanien. 1976 zog sie in das „Weiße Haus“ in Cismar (Schleswig-Holstein) und eröffnete dort eine Kunstgalerie. Obwohl sie schon früh mit dem Schreiben begonnen hatte, konnte sie erst 1981 zur Veröffentlichung von Gedichten bewegt werden. Seither sind kontinuierlich Lyrikbände erschienen, seit 1988 auch Prosastücke. Seit 1993 organisiert und leitet sie die Veranstaltungsreihe „Literatur im Weißen Haus“. Mitglied der Gruppe 61. 1997 Liliencron-Dozentur der Universität Kiel, Sommersemester 1999 Poetik-Professur an der Universität Bamberg. 2009 Ernennung zur Professorin des Landes Schleswig-Holstein. Seit 2011 Ordentliches Mitglied in die Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz.
* 15. Juli 1943
von Michael Neumann
Essay
Schreiben, so äußerte Doris Runge in einer Diskussion, bedeute für sie, überhaupt eine Stimme zu gewinnen. Die Erfahrung, an Geist und Leben fast erstickt zu sein unter der Sprachlosigkeit, lässt sich ihrer Lyrik deutlich ablesen, aber auch die glückhafte Erleichterung, in den Versen zu atmen und zu leben. Hier ereignet sich eine doppelte Rettung: Sprache und Autorin ...